Brustkrebs-Früherkennung: Wichtiges in Kürze

In Deutschland gibt es ein gesetzliches Programm zur Früherkennung verschiedener Krebsarten – unter anderem für Brustkrebs. Denn wenn Brustkrebs früh entdeckt wird, ist er in der Regel sehr gut heilbar. Auch die Therapie ist für Betroffene dann häufig weniger belastend.

Die Brustkrebs-Früherkennung richtet sich an Frauen, die keine Beschwerden haben. Die Teilnahme ist freiwillig und alle Angebote werden von der Krankenkasse bezahlt.

Die gesetzliche Brustkrebs-Früherkennung umfasst in Deutschland:

  • eine ärztliche Tastuntersuchung,
  • eine Anleitung zur Selbstuntersuchung und
  • regelmäßige Mammographie-Untersuchungen.

Alle Untersuchungen haben Vor- und Nachteile.

Frauen mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs können im Rahmen der sogenannten intensivierten Früherkennung noch weitere Untersuchungen wahrnehmen.

Keine Brustkrebs-Früherkennung für Männer: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Für sie gibt es aber keine gesetzlichen Angebote zur Früherkennung. Denn Brustkrebs ist bei Männern so selten, dass eine organisierte Reihenuntersuchung gesunder Männer nicht sinnvoll ist.

Wichtig: Wenn Sie Beschwerden oder Symptome für Brustkrebs haben, wenden Sie sich jederzeit an ihren Haus- oder Frauenarzt um diese abzuklären – unabhängig von den Früherkennungsuntersuchungen.

Brustkrebs-Früherkennung ist keine Vorsorge

Die Untersuchungen zur Brustkrebs-Früherkennung schützen nicht vor Brustkrebs – sie verhindern also in aller Regel nicht, dass Brustkrebs entsteht. Sie können ihn nur in einem frühen Stadium erkennen, bevor er Symptome macht.

Gesunden Frauen wird im Rahmen der gesetzlichen Brustkrebs-Früherkennung Folgendes angeboten:

  • Ärztliche Tastuntersuchung – In Deutschland können sich Frauen ab 30 Jahren jährlich von ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt die Brüste und Achselhöhlen abtasten lassen.
  • Anleitung zur Selbstuntersuchung – Ab 30 Jahren können Frauen sich außerdem von Ihrer Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt zeigen lassen, wie sie sich am besten selbst untersuchen.
  • Mammographie-Screening – Zwischen 50 und 69 Jahren können Frauen zusätzlich zur Tastuntersuchung alle 2 Jahre eine Mammographie in Anspruch nehmen. Bei dieser Untersuchung wird die Brust mit niedrig dosierten Röntgenstrahlen untersucht.

Gut zu wissen

Frauen mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs können eine intensivierte Früherkennung wahrnehmen.

Kostenübernahme: Die ärztliche Tastuntersuchung und das Mammographie-Screening sind Teil des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms und werden daher von der Krankenkasse bezahlt. Die Fahrtkosten zum Untersuchungsort werden nur für pflegebedürftige und schwerbehinderte Personen erstattet, die dauerhaft in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind. Mehr zum Thema lesen Sie unter Krebs: Wann Krankenkassen die Fahrtkosten übernehmen.

Private Krankenversicherungen übernehmen meist dieselben Leistungen wie die gesetzlichen – wer privat versichert ist, sollte sich sicherheitshalber jedoch direkt bei der eigenen Krankenkasse erkundigen.

Zum Weiterlesen: Informationsblatt „Brustkrebs-Früherkennung“ (PDF)

Die Teilnahme ist freiwillig: Ob Sie an Angeboten der gesetzlichen Brustkrebs-Früherkennung teilnehmen möchten – und wenn ja, an welchen – können Sie selbst entscheiden. Es kann helfen, vorher Nutzen und Risiken abzuwägen. Wenn Sie auf die Brustkrebs-Früherkennung verzichten, entstehen für Sie keine Nachteile bei Ihrer Krankenversicherung.

Zum Weiterlesen: https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-brustkrebs-frueherkennung.pdf

Manche Ärzte bieten zur Brustkrebs-Früherkennung eine Ultraschalluntersuchung der Brust an. Dabei handelt sich um eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Das bedeutet: Wer einen Brustultraschall zur Früherkennung haben möchte, muss dies selbst bezahlen.

Eine Ultraschalluntersuchung der Brust ist eine sehr gute Methode, um die Brust zu untersuchen – insbesondere bei jüngeren Frauen und Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe. Es ist jedoch nicht belegt, dass durch regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen weniger Frauen an Brustkrebs versterben.

Mehr dazu lesen Sie auf der Internetseite IGeL-Monitor zum Ultraschall der Brust zur Krebsfrüherkennung.

Wichtig zu wissen: Gibt es bei der Tastuntersuchung oder bei der Mammographie einen auffälligen Befund, wird dieser oft mit einem Ultraschall abgeklärt. Dann übernehmen die Krankenkassen die Untersuchungskosten.

Sich vorab über Vorteile und Nachteile der Untersuchung zur Brustkrebs-Früherkennung zu informieren, kann Ihnen dabei helfen abzuwägen, ob für Sie der Nutzen die möglichen Risiken überwiegt. Auch das eigene Brustkrebsrisiko einzuschätzen, kann hilfreich sein, um sich für oder gegen Angebote der Brustkrebs-Früherkennung zu entscheiden.

Persönliches Brustkrebsrisiko: Wer möchte, kann die eigene Frauenärztin oder den eigenen Frauenarzt um eine Einschätzung zum individuellen Brustkrebsrisiko bitten – zum Beispiel im ärztlichen Vorgespräch der Tastuntersuchung. Es lässt sich jedoch nicht immer leicht einschätzen.

Mehr dazu lesen Sie unter Brustkrebs: Risiken und Vorbeugung.

Vor- und Nachteile der Tastuntersuchung

Vorteile der ärztlichen Tastuntersuchung:

  • Die Untersuchung geht schnell, ist schmerzlos und einfach durchführbar.
  • Sie kann gelegentlich dazu beitragen, Brustkrebs in einem frühen Stadium zu entdecken – vor allem, wenn er dicht unter der Hautoberfläche liegt.

Nachteile der ärztlichen Tastuntersuchung:

  • Es kann vorkommen, dass kurzzeitig der Verdacht auf Brustkrebs besteht, der sich nach weiteren Untersuchungen nicht bestätigt – viele auffällige Tastbefunde sind letztlich kein Brustkrebs. Dies kann aber zu unnötigen Untersuchungen führen und betroffene Frauen beunruhigen.
  • Oft ist früher Brustkrebs nicht tastbar – die ärztliche Tastuntersuchung bietet also keine absolute Sicherheit, dass kein Brustkrebs vorliegt.
  • Wenn Frauen bereits an der Brust operiert wurden oder Silikonimplantate tragen, kann dies die Tastuntersuchung erschweren.

Wichtig zu wissen: Es ist nicht belegt, dass regelmäßige ärztliche Tastuntersuchungen die Wahrscheinlichkeit senken, an Brustkrebs zu versterben. Denn wenn Brustkrebs tastbar ist, ist er häufig schon weiter fortgeschritten und nicht mehr in einem frühen Krankheitsstadium.

Als alleinige Methode zur Brustkrebs-Früherkennung ist die Tastuntersuchung deshalb nicht geeignet. Fachleute empfehlen sie aber dennoch. Ihrer Meinung nach überwiegen die Vorteile.

Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings

Wer möchte, kann sich über Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings auch persönlich in einer ärztlichen Aufklärung der Screening-Einheit informieren.

Vorteile des Mammographie-Screenings:

  • Mithilfe der Mammographie können auch Tumoren erkannt werden, die sehr klein und nicht tastbar sind. Für betroffene Frauen verbessern sich dadurch die Heilungschancen. Außerdem können sie oft schonender behandelt werden.
  • Bisher konnte nur für das Mammographie-Screening nachgewiesen werden, dass es bei regelmäßiger Teilnahme die Wahrscheinlichkeit senkt, an Brustkrebs zu versterben. Von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die 20 Jahre lang am Mammographie-Screening teilnehmen, werden etwa 2 bis 6 Frauen vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt.

Nachteile des Mammographie-Screenings:

  • Die Mammographie kann unangenehm oder sogar schmerzhaft sein, da die Brust möglichst flach zusammengedrückt wird.
  • Durch die Mammographie kann sich kurzzeitig ein Verdacht auf Brustkrebs ergeben, der sich aber dann nicht bestätigt. Dies kann zu weiteren, eigentlich nicht notwendigen Untersuchungen führen und betroffene Frauen beunruhigen. Fachleute gehen davon aus, dass von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die 20 Jahre lang am Mammographie-Screening teilnehmen, etwa 200 Frauen wegen eines letztlich falschen Verdachtes wieder einbestellt werden.
  • Bei einigen Frauen wird durch das Mammographie-Screening Brustkrebs festgestellt, der niemals Beschwerden verursacht und ihr Leben beeinträchtigt hätte. Entweder weil er sehr langsam wächst oder weil die betroffene Frau vorher aus einem anderen Grund stirbt. Betroffene Frauen werden dann behandelt, obwohl dies nicht nötig gewesen wäre. Von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die 20 Jahre lang am Mammographie-Screening teilnehmen, werden etwa 9 bis 12 Frauen unnötig behandelt.
  • Eine Mammographie geht mit einer gewissen Strahlenbelastung einher. Diese ist zwar gering, kann aber bei sehr wenigen Frauen Brustkrebs auslösen, da ionisierende Strahlung krebserregend ist. Fachleute gehen davon aus, dass bei höchsten 1 von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die 20 Jahre lang am Mammographie-Screening teilnehmen, Brustkrebs durch die Röntgenstrahlung ausgelöst wird.
  • Es ist möglich, dass Brustkrebs im Mammographie-Screening nicht sichtbar ist oder übersehen wird. Dann kann sich der Behandlungsbeginn verzögern, was insbesondere bei schnell wachsenden Tumoren die Heilungschancen verschlechtert.
  • Es ist möglich, dass ein Brustkrebs zwar früh erkannt wird, aber trotzdem nicht heilbar ist. Betroffene Frauen haben dann eine längere Krankheitsphase: Sie erfahren zwar früher von ihrem Brustkrebs, ihr Leben wird dadurch aber möglicherweise nicht verlängert.
  • Wenn Frauen bereits an der Brust operiert worden sind oder Silikonimplantate tragen, kann dies eine Mammographie erschweren.

Wichtig zu wissen: Durch das Mammographie-Screening versterben in Deutschland weniger Frauen an Brustkrebs. Es sterben durch das Mammographie-Screening in der Bevölkerung aber nicht insgesamt weniger Frauen, denn: Bei der Gesamtsterblichkeit fallen auch andere Todesursachen ins Gewicht.

Achtung

Brustkrebs kann zwischen 2 Mammographie-Screenings entstehen – auch wenn Sie regelmäßig am Screening teilnehmen, sollten Sie auf Brustkrebs-Symptome achten.

Die Leitlinie zum Mammakarzinom und die Fachleute der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) empfehlen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren am Mammographie-Screening teilzunehmen – nach Ansicht der Fachleute überwiegt der Nutzen die möglichen Risiken.

Zum Weiterlesen
Ausführlicher informiert die Entscheidungshilfe zum Mammographie-Screening des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die Ihnen auch mit der Einladung zum Screening zugesendet wird.

Ablauf der Tastuntersuchung

Die jährliche Tastuntersuchung ab dem 30. Lebensjahr führt Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt durch. Den Termin dafür müssen Sie selbst ausmachen.

Tipp

Wer möchte, kann gleichzeitig auch die Untersuchungen zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung wahrnehmen.

Termin vereinbaren: Der optimale Zeitpunkt für die ärztliche Tastuntersuchung hängt davon ab, ob frau schon in den Wechseljahren war:

  • Vor den Wechseljahren: Jüngere Frauen sollten den Termin für die Tastuntersuchung etwa 1 Woche nachdem Ihre Monatsblutung eingesetzt hat, ansetzen. Denn zu dieser Zeit ist das Gewebe der Brust weicher und lässt sich besser abtasten. Für Frauen, die die „Pille“ nehmen, empfiehlt es sich, sich zu Beginn einer neuen Monatspackung zu untersuchen. Falls Sie durchgängig ein Hormonpräparat einnehmen, fragen Sie am besten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt nach dem günstigsten Zeitpunkt.
  • Nach den Wechseljahren: Frauen, die keine Monatsblutung mehr haben, können den Termin für die ärztliche Tastuntersuchung frei wählen.

Ärztliches Gespräch: Vor der Tastuntersuchung findet ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt statt.

Während der sogenannten Anamnese erkundigt sich Ihre Ärztin oder Ihr Arzt unter anderem nach Beschwerden, Brustkrebs-Vorerkrankungen bei Ihnen und in Ihrer Familie und Ihren persönlichen Risikofaktoren für Brustkrebs. Dies soll dabei helfen, Ihr persönliches Brustkrebsrisiko einzuschätzen.

Weisen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt in diesem Gespräch darauf hin, wenn Sie bereits an der Brust operiert wurden oder Brustimplantate tragen.

Körperliche Untersuchung: Bei der Untersuchung betrachtet Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt zunächst Ihre Brüste und achtet dabei auf äußerliche Veränderungen, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Anschließend tastet sie oder er beide Brüste und Achselhöhlen nach auffälligen Veränderungen ab.

Nach der Tastuntersuchung teilt Ihnen die Frauenärztin oder der Frauenarzt das Ergebnis mit. Wenn sie oder er eine auffällige Brustveränderung entdeckt hat, wird das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.

Verdacht auf Brustkrebs?

Dies muss durch weitere Untersuchungen genauer untersucht werden. Oft handelt es sich bei auffälligen Tastbefunden aber nicht um Brustkrebs.

Beratung zur Vorbeugung und Selbstuntersuchung: Nach der Untersuchung sollte Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt Sie noch zu Ihren individuellen Brustkrebs-Risikofaktoren und zu möglichen vorbeugenden Maßnahmen beraten. Zusätzlich können Sie sich zeigen lassen, wie Sie die Selbstuntersuchung durchführen und worauf sie dabei achten sollten.

Ablauf des Mammographie-Screenings

Die Mammographie zur Brustkrebs-Früherkennung darf nur in spezialisierten Einrichtungen des Mammographie-Screening-Programms durchgeführt werden. Sie können sich dafür also nicht an Ihre Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt wenden. Eine Überweisung für das Screening brauchen Sie aber nicht.

Gut zu wissen

Das deutsche Mammographie-Screening-Programm unterliegt hohen Qualitätsstandards für die Untersuchung und hohen Anforderungen an den Datenschutz – beides wird streng kontrolliert.

Einladung: Wenn Sie zwischen 50 und 69 Jahren sind, werden Sie von ihrer nächstgelegenen Screening-Einheit per Post zur Mammographie eingeladen – unabhängig davon, ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind.

In der Einladung wird Ihnen ein Termin vorgeschlagen. Den Termin können Sie bestätigen, ändern oder absagen. Die Kontaktdaten dafür finden Sie in der Einladung oder auf der Internetseite des Mammographie-Screening-Programms.

Mit der Einladung bekommen Sie außerdem einen Fragebogen und eine Informationsbroschüre zugesendet:

  • Im Fragebogen wird unter anderem nach früheren Brusterkrankungen gefragt. Sie sollten auch angeben, wenn Sie Brustimplantate haben oder bereits an der Brust operiert wurden.
  • Bei der Broschüre handelt es sich um eine Entscheidungshilfe. Sie informiert über Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings.

Die Informationsbroschüre können Sie sich im Vorfeld durchlesen, um den Nutzen und mögliche Risiken für sich abzuwägen. Wer möchte kann sich dazu vor der Screening-Mammographie noch persönlich ärztlich aufklären lassen.

Ärztliche Aufklärung (optional): Einen Termin für ein Vorgespräch bei ihrer Screening-Einheit können Sie über die Kontaktdaten in Ihrem Einladungsschreiben vereinbaren. Der Termin findet meist separat und nicht unmittelbar vor der Untersuchung statt. Bringen Sie den ausgefüllten Fragebogen zum Gespräch mit.

Was mitbringen zum Mammographie-Termin?

Sie sollten Ihre Versichertenkarte und Ihr Einladungsschreiben mitbringen – wenn Sie kein Aufklärungsgespräch wollen auch den ausgefüllten Fragebogen und die Verzichtserklärung.

Untersuchung: Die Mammographie selbst wird in speziellen Räumen einer Praxis oder Klinik oder in speziell ausgerüsteten Fahrzeugen durchgeführt. In der Regel sind dabei keine Ärztinnen und Ärzte anwesend – eine Röntgenassistentin oder ein Röntgenassistent betreut die Mammographie. Wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können und wie genau sie abläuft, lesen Sie unter Mammographie.

Ergebnisse: Das Ergebnis der Mammographie, Ihren Befund, bekommen Sie in der Regel nach etwa 7 Tagen per Post zugesendet. Denn 2 Fachärzte werten die Röntgenbilder unabhängig voneinander aus.

Wichtig zu wissen

Bei einem auffälligen Befund handelt es sich nicht automatisch um Brustkrebs – oft ist die verdächtige Veränderung gutartig.

Auffälliger Befund: Auffällige Befunde der Mammographie werden weiter untersucht, um den Verdacht auf Brustkrebs auszuschließen. Zu den weiteren Untersuchungen werden Sie erneut eingeladen und können eine Vertrauensperson mitbringen. Beim Termin selbst bespricht eine Ärztin oder der ein Arzt mit Ihnen dann Ihren Befund und das weitere Vorgehen.

Zum Weiterlesen
Flyer der Kooperationsgemeinschaft Mammografie zum Aufklärungsgespräch

Im Aufklärungsgespräch informiert Sie eine Ärztin oder ein Arzt über die Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings, um Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen. Sie können dort Ihre Sorgen und Ängste ansprechen und Fragen stellen. Allerdings ist Ihr persönliches Brustkrebsrisiko nicht Teil des Gesprächs – dafür wenden Sie sich am besten an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt.

Frauen mit einem hohen Risiko für Brustkrebs können verschiedene regelmäßige Untersuchungen wahrnehmen, um Brustkrebs möglichst früh zu entdecken. Im Rahmen dieser intensivierten Brustkrebs-Früherkennung werden Frauen engmaschiger untersucht als üblich.

Fachleute empfehlen die intensivierte Brustkrebs-Früherkennung besonders für:

  • Frauen mit einem hohen erblichen Brustkrebsrisiko – zum Beispiel durch eine Genveränderung, die das Brustkrebsrisiko sehr stark erhöht
  • Frauen, die in ihrer Jugend im Brustbereich bestrahlt wurden, beispielsweise wegen eines Hodgkin-Lymphoms

Die Teilnahme an der intensivierten Früherkennung ist ebenfalls freiwillig.

Ablauf der intensivierten Brustkrebs-Früherkennung

Für die intensivierte Brustkrebs-Früherkennung können sich Frauen vor allem an das Deutsche Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs wenden. Es bietet die intensivierte Brustkrebs-Früherkennung in seinen spezialisierten Zentren an. Wenn bei einer Patientin eine brustkrebsfördernde Genveränderung festgestellt wird, beraten sie Fachleute vor Ort direkt zur intensivierten Früherkennung.

Wie genau die intensivierte Brustkrebs-Früherkennung abläuft, hängt vor allem vom Alter und dem persönlichen Brustkrebsrisiko ab.

Folgende Untersuchungen gehören zur intensivierten Brustkrebs-Früherkennung:

Für Männer mit erhöhtem Brustkrebsrisiko gibt es keine intensivierte Brustkrebs-Früherkennung.

Kostenübernahme der intensivierten Brustkrebs-Früherkennung

Die Zentren des Deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs klären darüber auf, welche Kosten die Krankenkasse übernimmt. Sie haben einen Vertrag mit vielen gesetzlichen Krankenkassen, sodass die Krankenkassen die Kosten für die intensivierte Brustkrebs-Früherkennung an den Zentren in der Regel übernehmen.

Gut zu wissen: Auch, wenn eine Krankenkasse keinen Vertrag mit dem Zentrum hat, können die Kosten möglicherweise im Rahmen einer sogenannten „ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung“ (ASV) übernommen werden – einer gemeinsamen Betreuung und Behandlung durch ein interdisziplinäres Ärzteteam in Praxen und Krankenhäusern.

Wer eine intensivierte Brustkrebs-Früherkennung außerhalb der spezialisierten Zentren durchführen lassen möchte, sollte vorher abklären, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Auch wer privat krankenversichert ist, sollte am besten direkt mit der eigenen Krankenversicherung sprechen – es gelten die Regelungen in Ihrem persönlichen Vertrag.

Individueller Ablauf

Je höher das persönliche Brustkrebsrisiko einer Frau ist, desto engmaschiger wird sie untersucht.

Zum Weiterlesen

Mehr zum erhöhten Brustkrebsrisiko lesen Sie in den Abschnitten „Erbliches Risiko für Brustkrebs“ und “Brustkrebsrisiko durch Vorerkrankungen und Vortherapien“ unter Brustkrebs: Risiken und Vorbeugung.

Über ein erhöhtes Krebsrisiko in der Familie informiert der Text Erblicher Krebs.

Fachleute empfehlen, sich einmal im Monat die Brüste selbst zu untersuchen. Dabei sollten Frauen ihre Brüste und Achselhöhlen sorgfältig betrachten und abtasten.

Wichtig vorab

Die Anleitung zur Selbstuntersuchung durch eine Ärztin oder einen Arzt ist Teil der gesetzlichen Früherkennung auf Brustkrebs.

Wichtig zu wissen: Als alleinige Methode zur Brustkrebs-Früherkennung ist die regelmäßige Selbstuntersuchung nicht geeignet. Denn wissenschaftlich ist nicht belegt, dass sie allein die Wahrscheinlichkeit senkt, an Brustkrebs zu versterben. Das liegt vor allem daran, dass ein tastbarer Brustkrebs oft bereits weiter fortgeschritten ist.

Fachleute empfehlen die Selbstuntersuchung in Deutschland aber dennoch. Denn ihrer Meinung nach überwiegen die Vorteile.

Vor- und Nachteile der Selbstuntersuchung

Vorteile der Selbstuntersuchung auf Brustkrebs:

  • Die Selbstuntersuchung ist einfach und kostenlos.
  • Sie kann dabei helfen, ein Gefühl für die eigenen Brüste zu bekommen und Brustveränderungen bewusster wahrzunehmen.
  • Gelegentlich kann Brustkrebs dadurch in einem frühen Stadium ertastet werden – vor allem, wenn er dicht unter der Hautoberfläche liegt.

Nachteile der Selbstuntersuchung auf Brustkrebs:

  • Oft ist früher Brustkrebs nicht tastbar – Frauen sollten sich nicht darauf verlassen, dass sie jeden Tumor tatsächlich ertasten.
  • Frauen, die ihre Brust regelmäßig selbst untersuchten, haben häufiger unnötige Untersuchungen, um auffällige, aber letztlich gutartige Tastbefunde abzuklären. Ein kurzzeitiger Verdacht auf Brustkrebs kann beunruhigen und belasten – auch wenn er sich später nicht bestätigt.

So geht die Selbstuntersuchung auf Brustkrebs

Wann selbst untersuchen? Wer die Selbstuntersuchung durchführen möchte, sollte zunächst den richtigen Zeitpunkt dafür wählen:

  • Nach den Wechseljahren: Frauen, die keine Monatsblutung mehr haben, sollten sich am besten immer zum gleichen Zeitpunkt im Monat selbst untersuchen – zum Beispiel am 1. Tag des Monats. Dies kann dabei helfen, an die Untersuchung zu denken und so sicherzustellen, dass sie in regelmäßigen Abständen stattfindet.
  • Vor den Wechseljahren: Jüngere Frauen sollten sich etwa 1 Woche nachdem die Monatsblutung eingesetzt hat, selbst untersuchen. Denn zu dieser Zeit ist das Gewebe der Brust weicher und lässt sich besser abtasten. Für Frauen, die die „Pille“ nehmen, empfiehlt es sich, sich zu Beginn einer neuen Monatspackung zu untersuchen.

Wer sich die Brüste selbst abtastet sollte bestenfalls stets nach einem bestimmten Plan vorgehen, um möglichst alles abzudecken.
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Wo selbst untersuchen? Die Selbstuntersuchung sollten Sie an einem Ort machen, der gut beleuchtet ist. Idealerweise führen Sie die Untersuchung 1-mal im Stehen und 1-mal im Liegen durch.

Wie selbst untersuchen? Ab 30 Jahren können Sie sich von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt im Rahmen der gesetzlichen Brustkrebs-Früherkennung zeigen lassen, wie Sie sich selbst abtasten. Darüber hinaus bieten zahlreiche Anbieter bebilderte Anleitungen oder Kurse zur Selbstuntersuchung an.

Wenn Sie sich selbst untersuchen, sollten Sie Ihre Brüste zunächst vor einem Spiegel betrachten. Gehen sie anschließend beim Abtasten systematisch vor, damit Sie auch wirklich alle Bereiche der Brust untersuchen: Tasten Sie die Brust also zum Beispiel ein Viertel nach dem anderen oder spiralförmig von innen nach außen oder außen nach innen ab. Vergessen Sie die Achselhöhlen nicht.

Gut zu wissen: Brustkrebs entsteht am häufigsten im oberen äußeren Teil der Brust, der zwischen Achselhöhle und Schlüsselbein liegt.

Wichtig zu wissen

Auf welche auffälligen Veränderungen Sie achten sollten, lesen Sie unter Symptome bei Brustkrebs.