Heller oder weißer Hautkrebs: Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome:

Zu den Hauttumoren gehören die vergleichsweise häufigen Basalzellkarzinome, auch Basaliome genannt. Sie gehen von der Basalzellschicht der Haut aus.

Ebenfalls häufig treten Plattenepithelkarzinome auf, weitere Bezeichnungen dafür sind Spinaliom oder Spindelzellkarzinom. Diese Hautkrebsformen bezeichnet man auch als „hellen“ oder „weißen“ Hautkrebs. Sie metastasieren sehr selten und haben deshalb in der Regel eine gute Prognose.

Das Zentrum für Krebsregisterdaten schätzt, dass im Jahr 2018 rund 200.000 Menschen an weißem Hautkrebs erkrankten. Davon sind etwa 150.000 Menschen an einem Basalzellkarzinom erkrankt und rund 50.000 Personen an einem Plattenepithelkarzinom.

Als wichtigste Risikofaktoren gelten

  • ein heller Hauttyp,
  • die Belastung der Haut mit UV-Strahlung von Sonne und Solarien,
  • Schäden der Haut, die beispielsweise nach einer Strahlentherapie oder durch ionisierende Strahlung im Allgemeinen auftreten können, oder
  • eine langjährige Arsenbelastung, etwa aus dem beruflichen Umfeld.
  • Auch Medikamente, die die körpereigene Abwehr unterdrücken, beeinflussen das Risiko an weißem Hautkrebs zu erkranken.

Behandlung

Diese Tumoren können Ärzte bei den meisten Betroffenen operativ entfernen. Dann wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop untersucht, um den genauen Tumortyp festzustellen und zu prüfen, ob alle Tumoranteile entfernt wurden.

Ist eine chirurgische Entfernung nicht möglich, dann kommen andere Behandlungsformen infrage. Das kann eine Strahlentherapie sein oder örtlich zerstörende Verfahren wie zum Beispiel eine Vereisung (Kryotherapie). Auch eine äußerlich auf die Haut aufgetragene Chemo- oder Immuntherapie kann für Betroffene infrage kommen.

Bei sehr wenigen Patienten bildet ein heller Hautkrebs Absiedlungen in anderen Organen. Betroffene erhalten dann eine Behandlung, die im ganzen Körper wirkt. Für Patienten mit einem Basalzellkarzinom kommt eine zielgerichtete Therapie infrage. Für Betroffene mit einem Plattenepithelkarzinom stehen zum Beispiel eine Chemotherapie oder eine Immuntherapie mit einem sogenannten Immun-Checkpoint-Hemmer zur Verfügung.

Aufbau der Haut © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Schwarzer Hautkrebs: Malignes Melanom

Einen anderen Verlauf als beim weißen Hautkrebs beobachten Mediziner beim Melanom, dem „schwarzen Hautkrebs“. Diese Hautkrebsform ist gefährlicher, da sich die Krebszellen rasch über das Lymphgefäßsystem oder die Blutbahn im Körper ausbreiten können.

Maligne Melanome sind seltener als Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome: 2018 erkrankten nach Angaben der Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister und des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert-Koch-Institut in Deutschland etwa 23.000 Menschen an einem Melanom. Weltweit steigen allerdings die Erkrankungszahlen – vor allem dort, wo hellhäutige Menschen einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind und sich dieser in ihrer Freizeit auch bewusst aussetzen.

Als wichtigste Risikofaktoren gelten

  • viele Pigmentflecken,
  • ein heller Hauttyp und
  • die Belastung der Haut mit UV-Strahlung von Sonne und Solarien.
  • Auch Erkrankungen bei nahen Verwandten spielen eine Rolle für das individuelle Melanomrisiko.

Behandlung

Die wichtigste Therapie beim malignen Melanom ist die Operation. Dabei entfernen die Ärzte den Tumor möglichst vollständig, manchmal auch nahegelegene Lymphknoten. Eine Strahlentherapie erhalten nur Betroffene, bei denen eine Operation nicht möglich oder sinnvoll ist.

Um den Heilungserfolg zu verbessern, kann eine ergänzende medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Man bezeichnet sie als adjuvante Therapie. Das kann eine Immuntherapie oder eine zielgerichtete Therapie sein.

Patienten mit Metastasen oder Tumoren, die nicht operiert werden können, werden je nach Tumoreigenschaften behandelt. Sie erhalten eine Immuntherapie oder eine Behandlung mit zielgerichteten Wirkstoffen, selten auch eine Chemotherapie.

Operiert werden einzelne Tumorabsiedlungen meist nur dann, wenn man sie vollständig entfernen kann. Eine Bestrahlung von Metastasen kann Beschwerden lindern. Darüber hinaus können die Ärzte verschiedene andere örtliche Therapieformen einsetzen, zum Beispiel eine lokale Immun- oder Chemotherapie.

Zum Weiterlesen: Risikofaktor UV-Strahlung: Sonne und Solarien

Schutz vor UV-Strahlung

  • Ultraviolette (UV) Strahlung gilt als Hauptrisikofaktor für fast alle Arten von Hautkrebs. Deshalb ist ein wirksamer UV-Schutz wichtig, um Hautkrebs vorzubeugen.
  • Heute ist der Schutz vor ultravioletter Strahlung fester Bestandteil der Empfehlungen zur Krebsvorbeugung.

Sonnenschutz: Maßnahmen gegen UV-Strahlung

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und/oder die deutsche Leitlinie zur Prävention von Hautkrebs empfehlen folgende Maßnahmen, um sich nachhaltig vor intensiver und übermäßiger UV-Strahlung zu schützen:

  • starke Sonne meiden – In der Mittagszeit scheint die Sonne stärker als vormittags oder nachmittags. Daher sollten Sie besonders zwischen 11 und 15 Uhr Schatten suchen. Tipp: Verlegen Sie gegebenenfalls Aktivitäten im Freien in die Morgen- und Abendstunden.
  • Kleidung tragen – Den besten Schutz vor UV-Strahlung bietet Kleidung, die kein Licht durchlässt. Tragen Sie außerdem eine Kopfbedeckung, die Ohren und Nacken schützt.
  • Augen schützen – Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz-Gläsern und schauen Sie niemals direkt in die Sonne, auch nicht mit Sonnenbrille.
  • Sonnencreme verwenden – Auf alle unbedeckten Körperstellen sollten Sie ausreichend Sonnenschutzmittel auftragen. Was dabei wichtig ist, lesen Sie unter Sonnencreme richtig verwenden.
  • Sonnenbrand meiden – Da jeder Sonnenbrand das Risiko für Hautkrebs erhöht, sollten Sie Sonnenbrände unbedingt vermeiden.
  • Babys und Kinder schützen – Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren sollten mit nackter Haut gar nicht in die Sonne. Bei Kindern jeder Altersstufe sollten Sie konsequent auf den Sonnenschutz achten.
  • im Wasser gut schützen – Tragen Sie spezielle Badekleidung und cremen Sie nach dem Baden das Sonnenschutzmittel nach.
  • über Medikamente informieren – Achten Sie auf Nebenwirkungen durch Sonnenstrahlung, holen Sie im Zweifel ärztlichen Rat ein.
  • Solarien meiden – Gehen Sie nicht ins Solarium. Besonders jüngere Menschen sollten dies beachten.
  • Vorbild sein – Eltern sollten ihren Kindern den richtigen Umgang mit Sonnenstrahlung vermitteln.

Beachten Sie diese Sonnenschutzmaßnahmen bestenfalls in absteigender Reihenfolge. Das bedeutet: Meiden Sie vorrangig direkte Sonnenstrahlung auf die Haut und bedeckten Sie sie zuerst mit lichtundurchlässiger Kleidung. Sonnencreme sollte nicht an erster Stelle stehen und nur für unbedeckte Hautstellen verwendet werden.

Wenn UV-Strahlung in die Augen eindringt, kann sie diese schädigen. Daher berücksichtigen die Schutzmaßnahmen der Behörde und der Fachgesellschaften auch den UV-Schutz der Augen.

Tipp: Lippen reagieren besonders empfindlich auf UV-Strahlung, schützen Sie daher auch Ihre Lippen – zum Beispiel mit einem Lippenpflegestift mit Lichtschutzfaktor.

Zum Weiterlesen: Die Ratschläge zum Sonnenschutz des Bundesamts für Strahlenschutz finden Sie auf der Internetseite des BfS „Tipps zum UV-Schutz“. Auch in der deutschen Leitlinie zur Hautkrebsprävention finden sich Empfehlungen zum UV-Schutz.

Beim Sonnenschutz beachten

Besonders wichtig für angemessenen Sonnenschutz ist es, den persönlichen Hauttyp zu berücksichtigen. Und auch wenn Sie Sonnencreme anwenden, gibt es einiges zu beachten.

Darüber hinaus können noch weitere Faktoren hilfreich sein, um im Vorhinein abzuschätzen, wie viel Sonnenschutz in der aktuellen Situation notwendig ist. Wie stark die Sonnenstrahlung wirkt, hängt von mehreren Aspekten ab, beispielsweise von der aktuellen Wetterlage.

Der UV-Index gibt an, wie stark die Sonne scheint, und soll helfen, einzuschätzen, wie viel Sonnenschutz notwendig ist. Es gilt: je höher der UV-Index, desto nötiger der Sonnenschutz.

© Krebsinformationsdienst, DKFZ

Wetterlage: Wie stark die Sonne scheint – und damit wie viel UV-Strahlung auf Menschen wirkt, die sich im Freien aufhalten – ist nicht immer gleich. Einfluss hat unter anderem die Jahreszeit oder wie stark bewölkt der Himmel ist.

Um das aktuelle Risiko an einem bestimmten Ort abzuschätzen, hilft der UV-Index. Er gibt an, wie stark die Sonne aktuell scheint und in den nächsten Tagen in etwa scheinen wird – und damit, wie viel Sonnenschutz nötig ist.

Gut zu wissen

Eine dünne Wolkendecke hält kaum UV-Strahlung ab und auch im Schatten sind Sie einer geringen UV-Strahlung ausgesetzt. Achten Sie daher stets auf einen ausreichenden Schutz.

Fachleute empfehlen, nicht nur die aktuelle Wetterlage, sondern auch Faktoren wie die Höhenlage und die Reflexion der UV-Strahlung beim Sonnenschutz zu beachten.

Höhenlage: Je höher man sich über dem Meeresspiegel aufhält, desto stärker wirkt die UV-Strahlung auf Menschen. Das bedeutet: Im Gebirge benötigen Sie mehr Sonnenschutz – zum Beispiel einen höheren Lichtschutzfaktor der Sonnencreme. Das gilt besonders, wenn die Sonne stark scheint.

Reflexion: UV-Strahlung kann von einigen Oberflächen zurückgeworfen werden. Dazu gehören unter anderem Wasser, spiegelnde Flächen und helle Untergründe wie etwa Schnee oder Sand. Durch eine Reflektion verstärkt sich die Wirkung der UV-Strahlen auf den Menschen – und je stärker die Sonne scheint, desto mehr wird reflektiert.

Medikamente: Wenn Menschen bestimmte Medikamente einnehmen, sollten sie besonders auf einen wirksamen Sonnenschutz achten. Dazu gehören:

  • Immunsuppressiva, also Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Denn diese Arzneimittel erhöhen das Hautkrebsrisiko.
  • viele Krebsmedikamente, die die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlung machen – wie etwa manche Substanzen, die für eine Chemotherapie oder eine zielgerichtete Therapie eingesetzt werden.
  • einige unterstützende Arzneimittel, wie beispielsweise bestimmte Antibiotika, Kortikosteroide oder Antidepressiva – auch sie Sie machen die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenstrahlung.

Diese Faktoren beeinflussen, wie viel Sonnenschutz man benötigt. © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Fachleute empfehlen für einen besonders wirksamen Sonnenschutz vor allem die pralle Sonne zu meiden und eine Sonnenbrille, eine Kopfbedeckung sowie lichtundurchlässige lange Kleidung zu tragen. Außerdem sollte man einen Sonnenschutz mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (50+) sowie UV-A-Filter verwenden und dieses regelmäßig nachcremen.

Vorheriger Hautkrebs: Menschen, die bereits an Hautkrebs oder einer Vorstufe von Hautkrebs erkrankt sind oder waren, benötigen ebenfalls einen konsequenten Sonnenschutz. Dies soll weitere Hautschäden vermeiden.

UV-Schutz auch bei der Arbeit

Erwerbstätige Menschen, die im Freien arbeiten, sind während ihrer Arbeitszeit regelmäßig der UV-Strahlung ausgesetzt. Fachleute gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der UV-Strahlung, die sie im Leben trifft, sich aus ihrem Berufsalltag ergibt. Dies kann langfristig ihr Risiko für Hautkrebs erhöhen. Aber auch künstliche Quellen, wie zum Beispiel beim Schweißen, können Personen im beruflichen Umfeld UV-Strahlung ausgesetzt sein.

Zum Schutz von Beschäftigten im Freien vor der UV-Strahlung der Sonne gibt es in Deutschland gesetzliche Regelungen.

Wichtig: Menschen, die beruflich UV-Strahlung ausgesetzt sind, sollten die Sonnenschutzmaßnahmen ihres Betriebs wahrnehmen.

Zum Weiterlesen: Broschüre „Licht und Schatten“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zum Schutz vor Sonnenstrahlung für Beschäftigte im Freien.

Den individuellen Hauttyp beachten

Es gibt verschiedene Hauttypen. © Anna Shvets, Pexels

Die Ratschläge zum Umgang mit UV-Strahlung gelten für alle Menschen. Dennoch ist nicht jede Person gleichermaßen empfindlich gegenüber UV-Strahlung: Der individuelle Hauttyp bestimmt, wie viel Sonne man verträgt – und wie stark man sich vor der Sonne schützen sollte.

Besonders empfindlich sind Menschen mit heller Haut und hellblonden oder roten Haaren. Sie bekommen im Hochsommer ungeschützt häufig schon nach 5 bis 10 Minuten einen Sonnenbrand und werden praktisch nicht braun. Für sie sind angemessene Schutzmaßnahmen besonders wichtig.

Wichtig zu wissen: Für Kinder spielt der Hauttyp keine Rolle: Ihre Haut ist immer besonders empfindlich und braucht daher stets intensiven Schutz.

Die verschiedenen Hauttypen

Den eigenen Hauttyp sollte man also beim Sonnenschutz beachten. Das folgende Video erklärt, welche Hauttypen es gibt.

Hauttypentest: Das Bundesamt für Strahlenschutz informiert über die verschiedenen Hauttypen. Dort können Sie auch Ihren persönlichen Hauttyp selbst testen und grob eingrenzen – letztlich kann aber nur eine Hautärztin oder ein Hautarzt den Hauttyp zuverlässig bestimmen.

Eigenschutz nicht überschätzen: Auch Menschen mit einem eher unempfindlicheren Hauttyp sollten sich angemessen vor der Sonne schützen. Denn Sonnenbrände und andere Schäden durch UV-Strahlung sind selbst bei Menschen mit sehr dunkler Haut nicht völlig ausgeschlossen, wenn auch sehr selten.

Darüber hinaus kann die Haut zwar einen leichten Eigenschutz gegen UV-Strahlung aufbauen, dieser schützt allerdings nicht so stark, wie manche Menschen glauben. Selbst eine Haut, die gebräunt oder an die Sonne gewöhnt ist, bietet auf Dauer keinen ausreichenden Schutz vor Langzeitschäden der UV-Strahlung. Dies zeigen Untersuchungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz.

Sonnencreme richtig verwenden

Moderne Sonnenschutzmittel können Hautschäden wirksam vorbeugen, wenn man sie richtig anwendet. Ob das Hautkrebsrisiko allerdings tatsächlich durch den Gebrauch von Sonnencreme sinkt, ist bisher wissenschaftlich nicht eindeutig belegt und wird weiter erforscht. Und auch sehr wirkungsvolle Sonnenschutzmittel können nicht vollständig vor Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung schützen.

Wenn Sie Sonnencreme verwenden, gibt es ein paar Dinge zu beachten. © boophotography, Thinkstock

Dennoch ist ein wirksamer UV-Schutz fester Bestandteil der Empfehlungen zur Hautkrebsvorbeugung – und auch die richtige Anwendung von Sonnenschutzmitteln.

Das Bundesamt für Strahlenschutz und/oder die deutsche Leitlinie zur Prävention von Hautkrebs empfehlen Folgendes, um Sonnencreme richtig anzuwenden:

  • passenden Lichtschutzfaktor wählen – Wenn Sie Sonnencreme verwenden, sollten Sie einen angemessenen Lichtschutzfaktor auswählen.
  • verwenden Sie ausreichend Creme – Tragen Sie etwa 2 Milligramm Sonnenschutzmittel für 1 Quadratzentimeter Haut gleichmäßig auf. Wenn Sie weniger verwenden, verringert sich der angegebene Lichtschutzfaktor. Tipp: Für den gesamten Körper sind es ungefähr 40 Milliliter Sonnencreme oder etwa 4 gehäufte Esslöffel.
  • rechtzeitig eincremen – Tragen Sie die Sonnencreme rund 30 Minuten bevor Sie in die Sonne gehen auf.
  • regelmäßig nachcremen – alle 2 Stunden und nach dem Baden. Doch Achtung: Dies verlängert die Schutzzeit nicht, erhält sie aber.
  • auf UV-A-Filter achten – Auf dem Produkt sollte das UV-A-Siegel sichtbar ausgewiesen sein. Denn dann schützt die Creme nicht nur vor kurzwelliger UV-B-Strahlung, sondern auch vor der langwelligen UV-A-Strahlung, die tiefer in die Haut eindringt.
  • prüfen Sie die Inhaltstoffe – So können Sie überprüfen, ob Stoffe enthalten sind, auf die Sie überempfindlich reagieren könnten.

Wichtig zu wissen: Auch korrekt angewendet können Sonnenschutzmittel nicht vollständig vor UV-Strahlung schützen. Daher sollten Sie stets auch auf andere UV-Schutzmaßnahmen achten.

Der Lichtschutzfaktor

Lichtschutzfaktor (LSF) = gibt an, wie viel länger Sie durch den Schutz der Sonnencreme in der Sonne sein können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen; berücksichtigt nur UV-B-Strahlung

Jeder Mensch hat einen gewissen Eigenschutz der Haut. Die sogenannte Eigenschutzzeit gibt an, wie lange die Haut ohne Schutz der Sonne ausgesetzt sein kann, bis sie einen Sonnenbrand bekommt. Wie lange die persönliche Eigenschutzzeit ist, hängt vor allem vom individuellen Hauttyp und der aktuellen Wetterlage ab. Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie sehr ein Sonnenschutzmittel die Eigenschutzzeit verlängert.

Tragen Sie beispielsweise ein Produkt mit dem Lichtschutzfaktor 20 auf, können Sie sich 20-mal länger in der Sonne aufhalten als ohne das Sonnenschutzmittel. Menschen mit einer Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten können sich dann etwa 200 Minuten – also etwas mehr als 3 Stunden – draußen aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Gut zu wissen: Langzeitschäden der Haut können nicht nur nach einem Sonnenbrand entstehen. Um Hautschäden zu vermeiden, sollten Sie laut Fachleuten die Schutzzeit, die sich durch den Lichtschutzfaktor ergibt, nie vollständig ausnutzen.

Je höher der Lichtschutzfaktor eines Produkts, desto höher ist der UV-Schutz. Sonnenschutzmittel werden nach ihren Lichtschutzfaktoren in die folgenden 4 Schutzstufen unterteilt.

  • Leichter Schutz: LSF 6 bis 10
  • Mittlerer Schutz: LSF 15 bis 25
  • Hoher Schutz: LSF 30 bis 50 und
  • Sehr hoher Schutz: LSF mehr als 50

Wichtig zu wissen

Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz sollten Kinder Produkte mit einem LSF von mindestens 30 verwenden und Erwachsene von mindestens 20 – je nach Hauttyp und Sonnenschein sollten Sie aber möglicherweise einen höheren LSF wählen.

Menschen mit empfindlicher Haut oder Personen, die sich im Gebirge, im Schnee, in und am Wasser und/oder in südlichen Ländern aufhalten, sollten nach Meinung von Fachleuten besser einen höheren Lichtschutzfaktor (LSF) wählen. Dies gilt auch für den Hochsommer. Dann empfiehlt sich ein LSF von 50 und höher.

Um den ausgewiesenen Lichtschutzfaktor zu erreichen, ist es wichtig, die empfohlene Menge Sonnenschutzmittel zu verwenden. Wenn Sie weniger auftragen, verringert sich die angegebene Schutzwirkung um etwa zwei Drittel. Ein sparsam aufgetragener LSF 30 hat also nur die Schutzwirkung eines LSF 10.

Achtung! Kein Sonnenschutzmittel schützt vollständig vor UV-Strahlung und auch ein sehr hoher Lichtschutzfaktor garantiert kein absolut „sicheres“ Sonnenbad.

Zum Weiterlesen: Das Bundesamt für Strahlenschutz informiert ausführlich zum UV-Schutz durch Sonnencreme.

Früherkennung von Hautkrebs

Durch regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen im Rahmen der Hautkrebsvorsorge sollen auffällige Veränderungen der Haut möglichst früh festgestellt werden. Denn: Wenn die Ärzte Hautkrebs früh erkennen, haben die Betroffenen meist bessere Heilungschancen.

Gesetzlich versicherte Menschen können ab 35 Jahren alle 2 Jahre zur Hautkrebs-Vorsorge gehen. © Krebsinformationsdienst, DKFZ

In Deutschland gibt es zur Früherkennung das sogenannte Hautkrebs-Screening. Es gehört zum gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm. Während der Untersuchung kontrolliert eine speziell geschulte Ärztin oder ein speziell geschulter Arzt die gesamte Haut auf auffällige Veränderungen.

Gut zu wissen: Manche Krankenkassen bieten ihren Versicherten Zusatzleistungen, die über die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen hinausgehen: Sie zahlen das Hautkrebs-Screening beispielsweise auch für jüngere Menschen. Wer möchte, kann sich bei der eigenen Krankenkasse über Besonderheiten erkundigen.

Selbstuntersuchung: Zusätzlich sollten Sie Ihre Haut regelmäßig selbst untersuchen. Wenn Ihnen dabei verdächtige Veränderungen auffallen, sollten Sie diese von einer Hautärztin oder einem Hautarzt abklären lassen.

Zum Weiterlesen: Mehr zur Vorsorgeuntersuchung und zur Selbstuntersuchung lesen Sie unter Hautkrebs-Früherkennung (Link: https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/hautkrebs/screening-frueherkennung.php ).

Vitamin D: Wie viel Sonne ist nötig?

Während zu starke UV-Strahlung unumstritten zu bleibenden Hautschäden führt, ist eine gewisse Sonnenbestrahlung der Haut notwendig für die Gesundheit. Denn UV-B-Strahlung regt an, dass sich im Körper Vitamin D bildet. Dies ist wichtig für den Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat und hilft so dabei, Knochen aufzubauen oder zu erhalten.

Ein kompletter Sonnenschutz kann zu einem Mangel an Vitamin D führen – dies ist aber unter normalen Umständen nicht zu erwarten. Denn bereits eine geringe Sonnenbestrahlung reicht aus, um die Menge von Vitamin D zu bilden, die für die Gesundheit notwendig ist. Zudem kann der Körper Vitamin D speichern.

Laut Fachleuten reicht es aus, 2- bis 3-mal wöchentlich etwa die Hälfte der Zeit, in der man ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde, im Freien zu verbringen. Für Menschen mit dem in Deutschland häufigen Hauttyp II reichen von Frühling bis Herbst etwa je 12 Minuten an 2 bis 3 Tagen pro Woche aus, um ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Hände, Arme und Gesicht sollten dabei unbedeckt und ohne Sonnenschutz sein.

Achtung – wenn Sie sich länger in der Sonne aufhalten, ist ein angemessener UV-Schutz notwendig.

Vitamin-D-Mangel: Menschen, die nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt sind, sollten dies laut Fachleuten nicht durch zusätzliche UV-Bestrahlung ausgleichen. Bei einem diagnostizierten Vitamin-D-Mangel kann man unter ärztlicher Aufsicht Vitamin-D-Präparate einnehmen. Diese sind meist jedoch nur für Risikogruppen notwendig – zum Beispiel Säuglinge, Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten oder Personen, die nicht oder nur wenig nach draußen gehen.

Wichtig zu wissen: Weil für Säuglinge und Kleinkinder der Sonnenschutz besonders wichtig ist, sollten sie in Absprache mit dem Kinderarzt bis zum zweiten Frühsommer nach der Geburt Vitamin-D-Präparate erhalten.