Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

  • Gebärmutterhalskrebs entsteht im unteren Bereich der Gebärmutter, der sogenannten Zervix.
  • Wichtigster Risikofaktor ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV). Gegen HPV gibt es eine Impfung.
  • In frühen Stadien kommt für die meisten Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs eine Operation infrage. Die meisten Betroffenen mit fortgeschrittenen Tumoren erhalten eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie.

Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Bei Gebärmutterhalskrebs bildet sich ein Tumor am unteren Ausgang der Gebärmutter. Dort verengt sich die Gebärmutter zu einem Kanal. Dieser endet mit dem äußeren Muttermund und verbindet den Gebärmutterkörper mit der Scheide. Der Fachbegriff für diesen Teil der Gebärmutter lautet Zervix.

Bösartige Tumoren, die von Deckgewebe ausgehen, heißen Karzinome. Deshalb nennen Fachleute Gebärmutterhalskrebs auch Zervixkarzinom.

Wichtig zu wissen: Gebärmutterhalskrebs ist nicht zu verwechseln mit Gebärmutterkörperkrebs. Bei dieser Krebsart ist die Schleimhaut im oberen Teil der Gebärmutter betroffen, dem Gebärmutterkörper. Mediziner sprechen auch von einem Endometriumkarzinom.

Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterkörperkrebs sind verschiedene Krebsarten: Nicht nur Ursache und Verlauf unterscheiden sich, auch die Therapie ist für Patientinnen unterschiedlich.

Wie entsteht und verläuft Gebärmutterhalskrebs?

Der Gebärmutterhals ist von einer Schleimhaut überzogen. Verändern sich die Zellen dieser Schleimhaut, dann können Krebsvorstufen entstehen. Bei vielen Frauen bilden sich solche Gewebeveränderungen von allein zurück. Werden die Zellen dagegen bösartig und vermehren sich unkontrolliert, dann entsteht daraus ein Tumor.

Der Tumor kann in tiefere Gewebeschichten einwachsen und sich in den Gebärmutterkörper, die Scheide oder das umliegende Bindegewebe ausbreiten. In fortgeschrittenem Stadium können die Beckenwand und angrenzende Organe befallen sein. Absiedlungen eines Zervixkarzinoms – sogenannte Metastasen – bilden sich vor allem in der Lunge, den Knochen oder der Leber.

Tumortypen bei Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs entsteht meist im Übergangsbereich der Schleimhaut von Scheide und Gebärmutterhalskanal. © Krebsinformationsdienst, erstellt mit BioRender.com

Die Schleimhaut der Scheide und die des Gebärmutterhalskanals unterscheiden sich:

  • Die Scheidenschleimhaut besteht aus mehreren Schichten von Deckzellen.
  • In der Schleimhaut des Gebärmutterhalses liegen Drüsenzellen in einer Schicht. Sie bilden einen Schleim, der die Gebärmutter vor Keimen schützt.

Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen entstehen vor allem im Übergangsbereich zwischen den beiden Schleimhauttypen. Sie können aus beiden Zellarten entstehen. Ärzte unterscheiden deshalb hauptsächlich zwei Tumortypen:

Plattenepithelkarzinom: Deckgewebe heißt fachsprachlich Plattenepithel. Deshalb nennen Mediziner Tumoren, die aus diesem Gewebe entstehen, Plattenepithelkarzinome. Sie betreffen 7 bis 8 von 10 Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs.

Adenokarzinom: Tumoren aus dem Drüsengewebe heißen Adenokarzinome. Davon sind etwa 2 von 10 Patientinnen betroffen.

Weitere Tumortypen: Selten finden die Ärzte einen anderen Tumortyp, zum Beispiel eine Mischung aus Plattenepithel- und Adenokarzinom oder einen neuroendokrinen Tumor.

Weniger Gebärmutterhalskrebs durch Früherkennung

An Gebärmutterhalskrebs erkranken jedes Jahr etwa 4.300 Frauen. Bevor es ein Früherkennungsangebot gab, war das Zervixkarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Inzwischen ist es wesentlich seltener geworden und liegt nur noch auf Platz 14.

Es gibt Tumoren, die eher oberflächlich wachsen und solche, die bereits in tiefer liegende Gewebeschichten eingewachsen sind. Krebsvorstufen und frühe Tumoren, sogenannte In-situ-Karzinome, sind viel häufiger. Sie fallen meist bei einer Früherkennungsuntersuchung auf.

Das mittlere Erkrankungsalter von Patientinnen mit einem frühen Tumor liegt bei etwa 35 Jahren. Bei invasiven, also in andere Gewebe einwachsenden Tumoren, beträgt es 55 Jahre.

Heilungschancen und Prognose

Gebärmutterhalskrebs ist vor allem in einem frühen Stadium gut behandelbar. Insgesamt hängen der Krankheitsverlauf und die Heilungschancen für Patientinnen vor allem von folgenden Faktoren ab:

  • vom Tumorstadium, also wie weit und in welche Gewebe sich der Tumor ausgebreitet hat, mehr zur Stadieneinteilung finden Sie im entsprechenden Abschnitt im Text Symptome und Untersuchungen,
  • von der Größe des Tumors,
  • ob sich Krebszellen in die Lymphknoten im Becken und an der Hauptschlagader ausgebreitet haben,
  • ob die Ärzte bei einer Operation alles Krebsgewebe restlos entfernen konnten.

Zum Weiterlesen: Mehr zur Epidemiologie von Gebärmutterhalskrebs lesen Sie auf der Internetseite des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) des Robert Koch-Instituts (RKI).

  • Wichtigster Auslöser von Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV).
  • HPV-Infektionen sind weit verbreitet. Aber nicht jede betroffene Frau erkrankt an einem Zervixkarzinom.

HPV – Humane Papillomviren

Als Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs gelten Humane Papillomviren (HPV). Diese Viren infizieren Zellen am Gebärmutterhals und können deren Entwicklung zu Krebszellen auslösen.

Es gibt verschiedene HPV-Typen. Nur manche davon können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Zu diesen sogenannten Hochrisiko-Typen zählen zum Beispiel HPV 16 und HPV 18.

Humane Papillomviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs auslösen. © Tatjana Shepeleva, Shutterstock

HPV-Infektionen sind insgesamt weit verbreitet: Die meisten Menschen infizieren sich irgendwann in ihrem Leben mit HPV. Die krebsauslösenden Typen werden vor allem sexuell übertragen.

Meist kann das Immunsystem die HPV-Infektion erfolgreich bekämpfen und sie heilt folgenlos aus. Selten bleibt die Infektion über längere Zeit bestehen. Dann können sich Gewebeveränderungen bilden. Aus diesen Krebsvorstufen kann sich im Laufe von einigen Jahren Gebärmutterhalskrebs entwickeln.

Fachleute schätzen: Von 100 Frauen, die sich mit einem Hochrisiko-Typ anstecken, bleibt bei etwa 10 die Infektion über längere Zeit bestehen. Weniger als 1 von diesen 10 erkrankt im Durchschnitt etwa 15 Jahre nach der Infektion an Gebärmutterhalskrebs.

Kinder und Jugendliche können sich gegen HPV impfen lassen. Regelmäßige Früherkennungs-Untersuchungen bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt senken das Risiko weiter.

Zum Weiterlesen

Zusätzliche risikosteigernde Faktoren

Bei weitem nicht jede HPV-infizierte Frau erkrankt an Gebärmutterhalskrebs. Es gibt weitere Faktoren, die das Erkrankungsrisiko beeinflussen können. Da sie zusätzlich zu HPV wirken, nennen Fachleute sie auch Ko-Faktoren.

Wichtig zu wissen: Diese Faktoren erhöhen statistisch betrachtet das Risiko einer Erkrankung. Ob jemand in seinem Leben tatsächlich an Gebärmutterhalskrebs erkrankt oder nicht, kann niemand vorhersagen.

Manche dieser Faktoren lassen sich durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. Aber auch wer immer gesund gelebt hat, kann Gebärmutterhalskrebs bekommen. Die Diagnose bedeutet also nicht, etwas falsch gemacht zu haben oder gar „Schuld“ an der Erkrankung zu tragen.

Diese sogenannten Ko-Faktoren steigern das Risiko für Gebärmutterhalskrebs zusätzlich, wenn eine Frau mit HPV infiziert ist. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Als Ko-Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs gelten:

  • Rauchen
  • Hormonelle Verhütungsmittel (Pille)
  • Viele Geburten
  • Immunsuppression
  • Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern im Genitalbereich
  • Erbliche Faktoren

Frauen, die bereits in sehr jungem Alter sexuell aktiv sind und Frauen mit vielen Sexualpartnern haben zudem ein höheres Risiko, sich mit HPV anzustecken. Damit steigt auch ihr Risiko, eine Krebsvorstufe oder Krebs am Gebärmutterhals zu entwickeln.

Rauchen

Rauchen erhöht sowohl bei Frauen mit HPV-Infektion als auch bei Frauen ohne HPV-Infektion das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Insbesondere mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infizierte Frauen haben ein messbar höheres Erkrankungsrisiko.

Studien haben mögliche Gründe dafür gezeigt: Bei Raucherinnen lassen sich die krebserregenden Abbauprodukte von Tabakrauch in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses nachweisen. Außerdem bleiben HPV-Infektionen bei Raucherinnen länger bestehen als bei Nichtraucherinnen.

Zum Weiterlesen: Rauchen verursacht Krebs

Hormonelle Verhütungsmittel

Frauen, die eine „Pille“ mit Östrogen-Gestagen-Kombination einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Das gilt aber nur dann, wenn sie zusätzlich mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert sind. Und wenn sie das Verhütungsmittel länger als 5 Jahre einnehmen.

Setzen Frauen die Pille wieder ab, dann sinkt das Risiko wieder. Nach 10 Jahren gibt es keinen Unterschied mehr zu Frauen, die nie mit Pille verhütet haben.

Der Grund für diesen Zusammenhang ist bisher nicht klar. Forschende vermuten, dass die Hormone die Zellen am Gebärmutterhals empfindlicher für eine anhaltende HPV-Infektion machen, die örtliche Immunabwehr schwächen oder Veränderungen in den Zellen fördern.

Viele Geburten

Frauen, die schwanger waren und chronisch mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert sind, haben ein etwas erhöhtes Erkrankungsrisiko. Das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, steigt mit jeder Geburt.

Die Gründe dafür kennen Fachleute bisher nicht. Denkbar sind zum Beispiel Veränderungen im Hormonhaushalt oder im Immunsystem während der Schwangerschaft.

Immunsuppression

Ein stark eingeschränktes Immunsystem kann eine HPV-Infektion wahrscheinlich nicht so erfolgreich bekämpfen. Deshalb haben Frauen mit unterdrücktem Immunsystem bei einer HPV-Infektion ein erhöhtes Risiko, an einem Zervixkarzinom zu erkranken.

Das gilt zum Beispiel für Frauen, die zusätzlich eine HIV-Infektion haben. Aber auch für Frauen, die nach einer Organtransplantation Immunsystem-unterdrückende Medikamente einnehmen.

Infektionen mit anderen Erregern

Es gibt Hinweise darauf, dass Infektionen im Genitalbereich mit anderen sexuell übertragbaren Erregern als HPV zur Krebsentstehung beitragen können. Allerdings nur dann, wenn eine Frau außerdem mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert ist.

Beispiele für solche Erreger sind Chlamydien, Herpes simplex und Gonokokken. Fachleute vermuten, dass eine langandauernde Entzündung der Gebärmutterhalsschleimhaut dafür verantwortlich ist.

Erbliche Faktoren

Erbliche Faktoren spielen bei Gebärmutterhalskrebs eine untergeordnete Rolle. Sie können aber in geringem Maß die Wahrscheinlichkeit zu erkranken beeinflussen.

Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs

Den wichtigsten Schutz vor Gebärmutterhalskrebs bieten eine HPV-Impfung und Früherkennungsuntersuchungen. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Es gibt Maßnahmen, mit denen Frauen ihr Risiko für Gebärmutterhalskrebs senken können. Dazu gehören:

  • Infektionen vermeiden, insbesondere mit Humanen Papillomviren (HPV), aber auch mit anderen sexuell übertragbaren Erregern,
  • Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen und Krebsvorstufen entfernen lassen und
  • ein gesunder Lebensstil.

HPV-Infektion vermeiden

Humane Papillomviren gelten als Hauptrisikofaktor für Gebärmutterhalskrebs. Eine Infektion mit diesen Viren zu vermeiden hilft also, Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen.

Gegen HPV gibt es seit einigen Jahren eine Impfung. Fachleute empfehlen sie Mädchen (und Jungen) zwischen 9 und 14 Jahren. Noch nicht geimpfte Jugendliche können sie bis zum Ende des 18. Lebensjahres nachholen. Die Impfung schützt vor den meisten krebsauslösenden HPV-Typen. Dadurch kann sie das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken deutlich senken.

Weitere Informationen zur HPV-Impfung finden Sie unter HPV: Impfung gegen Humane Papillomviren.

Weitere Schutzmaßnahmen: Eine komplette sexuelle Abstinenz wäre der beste Schutz vor einer Ansteckung mit HPV. Da dies aber für die wenigsten Menschen infrage kommt, kann man das Ansteckungsrisiko mindern:

  • Je weniger Sexualpartner eine Frau oder ein Mann hat, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung.
  • Kondome verringern das Ansteckungsrisiko, auch wenn sie keinen vollständigen Schutz bieten. Sie schützen auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, die als Ko-Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs gelten.

Krebsvorstufen entfernen

Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs können Frauen regelmäßige Untersuchungen bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt wahrnehmen. Finden die Ärzte dabei eine Krebsvorstufe, dann können sie diese entfernen, bevor daraus ein Zervixkarzinom entsteht.

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Gesunder Lebensstil

Da Rauchen als Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs gilt, können Frauen ihr Risiko senken, indem sie nicht anfangen oder aufhören zu rauchen. Für ehemalige Raucherinnen bleibt das Risiko noch einige Jahre erhöht, sinkt dann aber wieder. Etwa 20 Jahre nach dem Rauchstopp gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Nicht-Raucherinnen und Ex-Raucherinnen.

Der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist noch nicht eindeutig aufgeklärt. Es gibt erste Hinweise darauf, dass Zitrusfrüchte, eine gemüsereiche Kost, Knoblauch, Zwiebeln sowie die Vitamine C, E und A eine gewisse Schutzwirkung haben könnten. Zu diesem Thema sind jedoch weitere Studien notwendig.

Daher gibt es derzeit keine Empfehlungen für eine besondere Ernährungsform oder Diät, mit der Frauen sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen können.

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  • In Deutschland kann jede krankenversicherte Frau ab 20 Jahren einmal im Jahr kostenlos zur „Vorsorge“ bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt gehen: Diese beinhaltet eine gynäkologische Untersuchung des inneren und äußeren Genitals. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren erhalten auch einen Zellabstrich vom Gebärmutterhals, den sogenannten Pap-Test, um dort Zellveränderungen aufzuspüren.
  • Neu seit Januar 2020 ist das Screening auf Gebärmutterhalskrebs für Frauen ab 35 Jahren: Sie können neben der jährlichen gynäkologischen Untersuchung alle drei Jahre einen Test auf humane Papillomviren (HPV) wahrnehmen. Dieser wird mit einem Pap-Abstrich kombiniert.
  • Wie die Untersuchungen ablaufen, welche Vorteile Patientinnen davon haben und ob sie Nachteile mit sich bringen, erläutert der Krebsinformationsdienst im nachfolgenden Text.

Wichtiges in Kürze: Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Erfahrungen mit der Früherkennung anderer Krebsarten zeigen: Ein geregeltes Einladungsverfahren kann die Qualität der Untersuchung verbessern.

Gesetzlich versicherte Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren erhalten daher seit Januar 2020 alle fünf Jahre ein Anschreiben ihrer Krankenkasse, das über das organisierte Untersuchungsprogramm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs informiert. Das hat der Gesetzgeber mit dem 2013 in Kraft getretenen Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz beschlossen.

Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Das organisierte Untersuchungsprogramm sieht folgendes vor:

  • Gesetzlich krankenversicherte Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren können einmal jährlich eine kostenlose Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen mittels Pap-Test in Anspruch nehmen.
  • Frauen ab 35 Jahren können alle drei Jahre einen Test auf humane Papillomviren (HPV) wahrnehmen, der mit einem Pap-Abstrich kombiniert wírd (Ko-Testung).
  • Alle Frauen ab dem Alter von 20 Jahren haben neben diesen Tests Anspruch auf eine jährliche gynäkologische Untersuchung.

Für privat versichert Frauen sehen die Angebote normalerweise genauso aus wie für gesetzlich Versicherte. Details regelt hier aber der jeweils abgeschlossene Vertrag mit der privaten Krankenkasse.

  • Wichtig: Eine obere Altersgrenze für das Angebot gibt es nicht. Auch für ältere Frauen ist die Untersuchung sinnvoll.

Muss man zur Früherkennung gehen? Das gesetzliche Programm ist ein Angebot, aber keine Verpflichtung. Jede Frau kann entscheiden, ob sie die Untersuchung durchführen lassen möchte oder nicht.

Was tun, wenn man Beschwerden hat?

Auch wenn die Regelungen zur Krebsfrüherkennung für gesunde Frauen gelten:

  • Warten Sie bei Ausfluss, ungewohnten Blutungen oder Schmierblutungen, Schmerzen im Unterleib oder anderen Problemen nicht bis zum nächsten Früherkennungstermin. Vereinbaren Sie gleich einen Arzttermin!

Hinter solchen Beschwerden verbergen sich oft nur Entzündungen oder hormonelle Probleme. Trotzdem empfiehlt es sich, diese Symptome möglichst zeitnah abklären zu lassen.

Diese Untersuchungen finden beim Screening statt

Der wichtigste Teil der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ist derzeit der Pap-Test. Er ist benannt nach dem Arzt und Anatomen George N. Papanicolaou, der diese Nachweismethode bereits vor fast 90 Jahren entwickelte.

Bei dem Pap-Test streicht der Frauenarzt oder die Frauenärztin Schleimhautzellen an Gebärmutterhals und Muttermund ab. In einem Labor begutachtet ein spezialisierter Arzt (Zytologe) die Zellen unter dem Mikroskop.

Der Pap-Test ist kein sicherer „Krebstest“ im engeren Sinn: Ärzte können jedoch sehen, ob Zellen gesund und normal aussehen oder nicht. Von der Einstufung hängt ab, ob und wenn ja, welche weiteren Untersuchungen oder Behandlungen notwendig sind.

Die Gewebeveränderungen werden dabei Kategorien zugeordnet:

  • „nicht beurteilbar“
  • „unauffällig“
  • „leicht verändert“ (aber kein Krebsverdacht)
  • „unklarer“ beziehungsweise „zweifelhafter Befund“
  • „Verdacht auf Krebsvorstufe oder Krebs“

Teil des organisierten Programms zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sind außerdem:

  • die Dünnschichtzytologie: Alternativ zur konventionellen Untersuchung des Pap-Abstrichs kann das sogenannte Dünnschichtverfahren eingesetzt werden. Bei dieser Methode wird die Zellprobe wie beim herkömmlichen Pap-Test entnommen. Allerdings werden die entnommenen Zellen nicht direkt auf einem Objektträger abgestrichen und dann untersucht, sondern stattdessen in einer speziellen Flüssigkeit ausgewaschen, bevor sie auf den Objektträger aufgebracht wird. Das verbessert die Begutachtung der Zellen unter dem Mikroskop.
  • der HPV-Test: Heute weiß man, dass in der Regel eine Infektion mit bestimmten humanen Papillomviren (HPV) Gebärmutterhalskrebs auslöst. Frauenärzte können einen HPV-Test durchführen, wenn sie unklare oder auffällige Pap-Befunde weiter abklären müssen. Bei Frauen ab 35 Jahren setzen ihn die Ärzte in Kombination mit einer Abstrichuntersuchung zum Screening ein.

Ein Angebot für alle Frauen:

Weitere Informationen zu organisierten Krebsfrüherkennungsprogrammen finden Sie unter www.g-ba.de/richtlinien/104/. Bei den „Versicherten- und Patienteninformationen“ ist das Merkblatt „Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs – was Sie darüber wissen sollten“ verlinkt.

Der Krebsinformationsdienst bietet einen kurzen Überblick als Informationsblatt Gebärmutterhalskrebs: Wissenswertes zur Früherkennung (PDF)

Nutzen und Risiken: Was die regelmäßige Untersuchung bringt

Der Pap-Abstrich gehört zu den ältesten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, sein Nutzen ist dementsprechend gut belegt: Seit vielen Jahren weiß man, dass die Krebsrate in einem Land deutlich sinkt, wenn viele Frauen die Möglichkeit regelmäßiger Untersuchungen haben. Deutlich wird dies beispielsweise anhand der Unterschiede bei den Krebsraten in Ländern mit und ohne leicht zugängliche Früherkennungsmöglichkeiten.

Nutzen: Vorstufen können behandelt werden, bevor Krebs entsteht

In Deutschland zeigt sich der Nutzen auch am Vergleich der Krebsraten vor und nach der Einführung des gesetzlichen Angebots zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs Anfang der 1970er Jahre: Noch vor etwa 40 Jahren starben mehr als doppelt so viele Frauen wie heute an Gebärmutterhalskrebs. Das belegen die Daten der deutschen Krebsregister.

Fachleute haben außerdem anhand der bisher veröffentlichten Studien Modellrechnungen durchgeführt, die den Nutzen der Untersuchung darstellen. Sie zeigen für Frauen, die nicht gegen HPV geimpft sind:

  • Von 1.000 Frauen, die nicht an regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen, erkranken 30 im Laufe ihres Lebens an Gebärmutterhalskrebs.
  • Von 1.000 Frauen, die an regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen, erkrankt weniger als eine im Laufe ihres Lebens an Gebärmutterhalskrebs.

Was ist der Hauptgrund für den Nutzen der Untersuchung? Die Abstrichuntersuchung ermöglicht es, schon Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs aufzuspüren: also noch bevor ein invasives Karzinom entsteht, das in tiefere Gewebeschichten vordringt und sich im Körper ausbreitet.

Selbst wenn bereits Krebs entstanden ist, lässt sich die Erkrankung besser und erfolgreicher behandeln, wenn sie in früheren Stadien entdeckt wird. Geht eine Frau erst zum Arzt, wenn sie bereits Beschwerden hat, kann dies dagegen auf eine bereits fortgeschrittene Erkrankung hinweisen, mit schlechteren Heilungsaussichten.

Hinzu kommt: Die Untersuchung ist vergleichsweise wenig belastend, sie verursacht keine Schmerzen. Es gibt jedoch Frauen, die sie als unangenehm empfinden.

Nachteile: Diese Risiken sind möglich

Der Pap-Test ist sehr erfolgreich. Der größte Nachteil ist jedoch seine ungenügende „Sensitivität“. Das bedeutet, dass mit einem gewissen Risiko veränderte Zellen übersehen werden können. Fachleute verwenden dafür den Begriff „falsch negativer“ Befund.

Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich jedoch nicht über Nacht. Daher gilt: Wiederholt man den Test regelmäßig, erhöht sich die Sensitivität.

  • Mit einer Serie von vier Abstrichen im Abstand von jeweils einem Jahr werden die veränderten Zellen bei neunzig von hundert Frauen erkannt.

Auch „falscher Alarm“ ist möglich, wenn ein Pap-Test gesunde Zellen versehentlich als krank einstuft. Wie häufig kommt das vor? Die Zahlenangaben dieser sogenannten „Spezifität“ schwanken je nach Studie. Insgesamt hat der Pap-Test jedoch eine hohe Spezifität, das heißt: Es gibt wenige solche „falsch positive“ Befunde.

Laut Angabe des Gemeinsamen Bundesausschusses erhalten drei bis vier von hundert untersuchten Frauen einen auffälligen Befund. Rein statistisch muss also jede Frau, die regelmäßig zur Früherkennung geht, einmal im Leben damit rechnen, dass ihr Abstrich auffällig ist.

Ein auffälliger Befund ist nicht unbedingt Krebs

Was tatsächlich dahinter steckt, lässt sich erst mit weiteren Untersuchungen abklären. Mehr dazu, lesen Sie in dem Text Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs: Untersuchungen und Behandlung.

Keine Früherkennung auf Gebärmutterkörperkrebs, Eierstockkrebs oder Vulvakarzinom

Bisher gibt es keine geeigneten Untersuchungen auf Krebs der Gebärmutter, der Eierstöcke oder der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane (Vulva), die sich als regelmäßige Reihenuntersuchung für ansonsten gesunde Frauen eignen.

Trotzdem fragen Ärzte bei jeder Untersuchung nach Beschwerden im Unterleib. Außerdem tasten sie die Gebärmutter und den Unterbauch ab und achten auf auffällige Veränderungen an den äußeren und inneren Genitalien.

Schleimhautveränderungen, die auf ein Vulvakarzinom hindeuten, lassen sich vergleichsweise leicht erkennen.

Bei Frauen mit einem höheren Erkrankungsrisiko für Gebärmutterkörperkrebs oder Eierstockkrebs ist eventuell auch eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide sinnvoll. Dies gilt etwa dann, wenn eine erbliche Belastung vorliegen könnte.

HPV-Test: Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung

Humane Papillomviren (HPV) gelten als Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs. Mit einem HPV-Test lassen sich die Viren am Gebärmutterhals nachweisen.

Der Nutzen des HPV-Tests in Kombination mit dem Pap-Test oder sogar anstelle des Pap-Tests wurde weltweit in Studien geprüft. Fachleute kamen zu dem Schluss: Der HPV-Test könnte tatsächlich einen Vorteil bieten, allerdings nicht für jüngere Frauen unter 30 Jahren:

  • Jüngere Frauen sind häufiger mit humanen Papillomviren infiziert, bei ihnen heilt eine Infektion aber auch vergleichsweise häufiger wieder ab.
  • Bei etwas älteren Frauen ist ein positiver HPV-Test dagegen ein Hinweis darauf, dass die HPV-Infektion eventuell chronisch geworden ist und Zellveränderungen vorliegen könnten. Frauen ab 35 Jahren können daher im Rahmen der Früherkennung eine Kombination aus HPV- und einer Abstrichuntersuchung wie dem Pap-Test durchführen lassen. Diese Untersuchungen erfolgen dann im Abstand von drei Jahren, sofern sich keine auffälligen Befunde ergeben.

Ein HPV-Tests hilft,

  • wenn der Arzt bei der Untersuchung auffällige Zellen findet. Dadurch kann er die Befunde genauer abklären und die weitere Behandlung festlegen.
  • bei Patientinnen, die wegen Gebärmutterhalskrebs oder einer Krebsvorstufe operiert wurden. Ärzte können dann mithilfe des HPV-Tests den Erfolg der Therapie leichter überwachen.

Früherkennung nach HPV-Impfung

Macht die HPV-Impfung die regelmäßige Untersuchung beim Frauenarzt überflüssig? Darauf sollten sich geimpfte Frauen nach bisherigem Kenntnisstand nicht verlassen: Die HPV-Impfung schützt zwar vor den gefährlichsten und von der Verbreitung her wichtigsten Auslösern eines Zervixkarzinoms.

Allerdings ist die Gruppe der humanen Papillomviren groß. Eine Infektion mit einem anderen HPV-Typ kann daher nicht ausgeschlossen werden.

Fachleute prüfen, ob auch die Abstände, in denen eine Frau zum Arzt gehen sollte, angepasst werden müssen. Möglicherweise muss man nicht jährlich gehen, um einen möglichst hohen Nutzen aus der Früherkennung zu ziehen, vor allem, wenn noch ein HPV-Test hinzukommt.

Wichtig zu wissen:

Auch für HPV-geimpfte Frauen bleibt das Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wichtig.

Für wen sich die Impfung eignet und was sich Geimpfte davon erwarten können, darüber informiert auch der Text HPV-Impfung: Schutz vor Krebs?.

Termin zur Früherkennungsuntersuchung: Wie man sich vorbereiten kann

Die Untersuchung zur Früherkennung auf Gebärmutterhalskrebs führt normalerweise ein Facharzt oder eine Fachärztin für Frauenheilkunde (Gynäkologie) durch. Wichtig ist, dass man seinem Arzt beziehungsweise seiner Ärztin vertraut.

Wann ist der beste Zeitpunkt? Frauen nach den Wechseljahren können den Termin für die Früherkennung normalerweise frei vereinbaren. Jüngere Frauen achten am besten auf einen Termin, an dem die letzte Periodenblutung sicher vorbei ist. Der Grund: Die Menstruation kann die Ergebnisse des Pap-Tests verfälschen.

Was man sonst noch beachten sollte, kann man bei der Anmeldung zum Termin erfragen – etwa, ob und wie lange man vor der Untersuchung keinen Geschlechtsverkehr haben und auf Scheidenzäpfchen, Intimspülungen oder ähnliches verzichten sollte.

So läuft die frauenärztliche Untersuchung ab

Zunächst erkundigt sich der Arzt oder die Ärztin nach möglichen Vorerkrankungen oder aktuellen Beschwerden und fragt, ob und welche Medikamente man verwendet. Danach muss man den Unterleib für die gynäkologische Untersuchung entkleiden und auf dem Behandlungsstuhl Platz nehmen.

Die Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft, einige Frauen empfinden sie aber als unangenehm.
Die Ärztin tastet die Gebärmutter und die inneren Organe im Unterbauch über die Bauchdecke von außen ab. Dann führt sie zwei Finger in die Scheide ein und drückt mit der anderen Hand von außen auf den Unterbauch. So kann sie von innen Muttermund, Gebärmutterhals, Gebärmutter und Eierstöcke fühlen und deren Form beurteilen. Sie prüft, ob sich an den Schamlippen, am Scheideneingang oder in der Analregion Veränderungen finden.

Der Gebärmutterhals ist der untere schmale Teil der Gebärmutter und verbindet sie mit der Scheide. Grafik: Lena Passek © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Um den Gebärmutterhals möglichst komplett sichtbar zu machen, verwenden Arzt oder Ärztin einen Metallspatel, das Spekulum („Spiegel“). Damit lässt sich die Scheide schmerzlos entfalten, und man kann den Gebärmutterhals und das Innere der Scheide beurteilen. Ein sogenanntes Kolposkop ermöglicht eine noch genauere Untersuchung von Scheide und Gebärmutterhals: Dabei handelt es sich um eine Art Lupe mit einer Lichtquelle.

Durchführung des Pap-Tests

Arzt oder Ärztin entnehmen zwei Abstriche:

  • mit einem Bürstchen aus dem Kanal des Gebärmutterhalses
  • mit einem Spatel von der Oberfläche des Muttermundes

Die entnommenen Zellen prüfen viele Ärzte selbst gleich unter dem Mikroskop. Dann werden sie noch in der Arztpraxis haltbar gemacht (fixiert) und an ein Labor gesendet. Hier färben Spezialisten für Zell- und Gewebeuntersuchungen die Probe an und begutachten sie unter dem Mikroskop. Durch die Färbung lässt sich erkennen, ob Zellen krankhaft verändert sind und wenn ja, wie sehr sie sich von gesundem Gewebe unterscheiden. Solche Untersuchungen, die sich auf das Aussehen einzelner Zellen beschränken, bezeichnet man als zytologische Untersuchungen und kurz oft als „Zytologie“.

Mit dem Pap-Abstrich entnehmen Frauenärzte Zellmaterial vom Muttermund und Gebärmutterhalskanal, um die Probe auf Gewebeveränderungen zu untersuchen. Grafik: Lena Passek © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Dünnschichtzytologie: Neu im Zervixkarzinom-Früherkennungsprogramm

Bei der sogenannten Dünnschichtzytologie werden die beim Abstrich entnommenen Zellen vor der mikroskopischen Untersuchung voneinander gelöst und von Blut- und Schleimbeimengungen befreit. Erst dann werden sie in einer dünnen Schicht auf ein Glasplättchen aufgebracht und ebenfalls mikroskopisch begutachtet.

Nach aktueller Einschätzung des Gemeinsamen Bundessauschuss (G-BA, www.g-ba.de) ist dieses Verfahren dem klassischen Pap-Test in der Entdeckung von Zellveränderungen zwar nicht überlegen. Trotzdem wurde es in das neu organsierte Screening von Gebärmutterhalskrebs als Alternative zur herkömmlichen Untersuchungsmethode nach der Entnahme des Abstrichs aufgenommen.

Denn die Dünnschichtzytologie bietet einige Vorteile:

  • Der Abstrich kann schneller und leichter unter dem Mikroskop beurteilt werden.
  • Für einen HPV-Test ist kein zusätzlicher Abstrich notwendig, da die für die Dünnschichtzytologie entnommene Probe dafür verwendet werden kann.
  • Ärzte können den Abstrich auch computergestützt auswerten.

Wichtig zu wissen: Ein auffälliger Befund ist nicht unbedingt Krebs

Bis der Befund vorliegt, vergehen einige Tage. Meist ist vereinbart, dass man von der Arztpraxis nur benachrichtigt wird, wenn das Ergebnis eine weitere Untersuchung notwendig macht.

Ein auffälliges Ergebnis des Pap-Tests bedeutet also nicht automatisch, dass eine Krebserkrankung vorliegt – es kann aber Hinweise auf die zugrundeliegende Gewebeveränderung liefern. Und selbst wenn es sich um einen der „höheren“ Befunde handelt: Der Pap-Test allein reicht für eine Krebsdiagnose nicht aus, auf jeden Fall sind weitere Untersuchungen notwendig.

  • Hinzu kommt: Viele Veränderungen können sich noch von alleine zurückbilden. Daher ist es je nach Befund manchmal sinnvoll, nach einer Wartefrist zum Beispiel einen HPV-Test durchzuführen.

Ausführliche Informationen zu den Ergebnissen des Pap-Tests und darüber, wie der Arzt bei auffälligen Befunden vorgehen kann, sind im Text Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs: Untersuchungen und Behandlung zusammengestellt.

Für Frauen ab 35: Alle drei Jahre Pap- und HPV-Test

Bei Frauen ab 35 Jahren führt die Frauenärztin oder der Frauenarzt als Ergänzung zum oben beschriebenen Pap-Test einen Test auf Humane Papillomviren (HPV) durch (Ko-Testung). Auch für diese Untersuchungen entnimmt der Arzt Zellproben mithilfe eines Abstrichs. Das Untersuchungsmaterial wird im Labor auf das Erbgut (DNA) der Viren hin untersucht.

Findet sich das Erbgut der Viren in Zellen der Schleimhaut – ist also der HPV-Test positiv – ist das keine Krebsdiagnose. Es bedeutet zunächst lediglich: Zum Zeitpunkt der Untersuchung besteht eine Infektion mit Humanen Papillomviren.

Wie geht es im Anschluss an die verschiedenen möglichen Untersuchungsergebnisse weiter?

  • HPV-Test und Pap-Abstrich sind unauffällig: Da die Ko-Testung bei Frauen ab 35 Jahren sicherer ist als ein Pap-Abstrich alleine, reicht es aus, die Untersuchung nach drei Jahre zu wiederholen.
  • Der HPV-Test ist positiv aber der Pap-Abstrich ist unauffällig: Ein einmalig positiver HPV-Test lässt keine Aussage darüber zu, ob es sich um eine vorübergehende und harmlose oder um eine anhaltend bestehende und damit unter Umständen bedenklichere HPV-Infektion handelt. Der Test wird deshalb in der Regel nach zwölf Monaten wiederholt. Ein einmalig positiver HPV-Test sagt auch nichts darüber aus, ob eine Vorstufe oder Krebs vorliegen.
  • HPV-Test und Pap-Abstrich sind beide auffällig: Dann hängt das weitere Vorgehen davon ab, wie stark die Zellen im Abstrich verändert sind. Eine Untersuchung, die sich in diesen Fällen oft anschließt, ist die Scheidenspiegelung (Kolposkopie).
  • Der HPV-Test ist negativ aber der Pap-Abstrich ist auffällig: Auch dann ist das weitere Vorgehen vom Ausmaß der Zellveränderungen abhängig.
  • Woran erkennt man Gebärmutterhalskrebs? Ungewöhnliche Blutungen oder ein auffälliger Ausfluss aus der Scheide können Anzeichen sein.
  • Diese Beschwerden können aber auch andere Ursachen als Krebs haben.
  • Dennoch sollten sich Frauen mit solchen Symptomen von ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt untersuchen lassen.

Häufige Beschwerden bei Gebärmutterhalskrebs

Die meisten Frauen mit Gebärmutterhalskrebs in frühen Stadien haben keine Beschwerden. Auch Krebsvorstufen eines sogenannten Zervixkarzinoms verursachen normalerweise keine Probleme. Sie entwickeln sich zunächst meist unbemerkt.

Erste Symptome für Gebärmutterhalskrebs können sein:

  • ein ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide, zum Beispiel anders gefärbt als sonst oder übelriechend,
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr,
  • Blutungen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr,
  • Blutungen außerhalb des Menstruationszyklus oder nach den Wechseljahren.

Solche Symptome treten aber nicht nur bei Gebärmutterhalskrebs auf, sondern auch bei anderen Erkrankungen oder einer Entzündung. Betroffene Frauen sollten sie trotzdem abklären lassen – vor allem, wenn die Beschwerden mehrere Wochen anhalten.

Symptome bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs können sein:

  • Schmerzen im Becken oder im unteren Rücken,
  • geschwollene Beine durch einen Stau von Lymphflüssigkeit,
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang.

Treten solche Beschwerden auf, dann sollten Frauen eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.